Ein EUREGIO- Lehrgang für junge Frauen
Frauen sind in der Politik nach wie vor unterrepräsentiert, deshalb gibt es ab Herbst 2020 für politisch und sozial interessierte Mädchen ab 16 Jahren den Lehrgang Girls in Politics. Im Lehrgang erhalten die jungen Frauen einen Einblick in das „politische Geschäft“ und erfahren, wie sie sich selbst engagieren und einbringen können. Der Fokus liegt auf der Kommunalpolitik, umfasst aber auch Diskussionsrunden mit Politikerinnen auf Landes- und Bundesebene. Dazu sind Exkursionen nach Wien, München und Salzburg geplant.
Ziel ist es, den jungen Frauen das Rüstzeug zu geben, sich aktiv in die Politik einzumischen und ihre Ideen umzusetzen. Zugleich setzt der Lehrgang daran an, das interkulturelle Verständnis und die Solidarität zu fördern und Perspektiven zu erweitern. Kurz: Es geht um Empowerment.
Dieses EUREGIO-Kleinprojekt wird von akzente Salzburg mit den Partnern Landratsamt Traunstein, Frauenbüro der Stadt Salzburg, Landratsamt Berchtesgadener Land, Land Salzburg, Referat 2/05 sowie Referat 2/06 und Stadt Freilassing / Kinder- und Jugendbüro der Stadt Freilassing zum zweiten Mal länderübergreifend zwischen Salzburg und Bayern angeboten und über INTERREG V A mit EU-Geldern gefördert. Umgesetzt wird der Lehrgang vom bayerischen Kinder- und Jugendhilfeträger „Startklar Soziale Arbeit“.
Wie läuft das Projekt aktuell?:
„Wir wollen uns politisch engagieren, wissen aber nicht genau wie“ – so lautete in etwa der Tenor der 15 Teilnehmerinnen am EUREGIO-Lehrgang „Girls in Politics“, der im November 2020 begann und im September 2021 abgeschlossen und von akzente Salzburg und Startklar Soziale Arbeit Oberbayern durchgeführt wird. Die politikinteressierten jungen Frauen im Alter von 16-19 Jahren kommen aus Salzburg sowie den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein.
Klimaschutz, Gleichberechtigung und Diversität
Im 1. Modul konkretisierten die Teilnehmerinnen, die Themen, für die sie sich politisch engagieren möchten. Im ihrem Fokus standen die Themen Klimaschutz, Gleichberechtigung und Diversität.
Kommunal- und Landespolitik
Die Kommunal- und Landespolitik bestimmte das 2. Modul. Die Teilnehmerinnen diskutierten beim grenzüberschreitenden Bürgermeisterinnen-Talk mit den Bürgermeisterinnen Andrea Pabinger (Lamprechtshausen), Gabriella Gehmacher-Leitner (Anif) und Stefanie Lang (Taching). Die Salzburger Stadträtinnen Martina Berthold (Grüne) und Anja Hagenauer (Salzburg) erklärten den jungen Frauen, wie Kommunalpolitik in Österreich funktioniert und erste Zugänge gefunden werden können. Sehr beeindruckend waren die Teilnehmerinnen auch vom Engagement der drei Vertreterinnen der Sozialpartner, Ines Grössenberger (Arbeiterkammer), Gabriele Tischler (Wirtschaftskammer) und Gabi Proschofski (ÖGB), die deutlich machten, wie Gleichberechtigung gefördert werden kann.
Dr. Brigitta Pallauf, Präsidentin des Salzburger Landtags (ÖVP) erklärte den jungen Frauen, wie die Gesetzgebung auf Landesebene funktioniert. Bei einem Politikerinnen-Speed-Dating berichteten die Salzburger Landespolitikerinnen Kimbie Humer-Vogl (Die Grünen), Martina Jöbstl (ÖVP), Stefanie Mösl (SPÖ) und Andrea Klambauer (NEOS) von ihren ersten politischen Erfahrungen.
Medien und Politik
Im 3. Modul „Medien und Politik“ ging es vor allem um die Pressefreiheit, aber auch mediale Herausforderungen wie Fake News oder Social Media. Conny Deutsch (ORF Salzburg) coachte die jungen Frauen in Hinblick auf Moderationstechniken, so dass einige der Teilnehmerinnen direkt im Anschluss ein Pressegespräch mit den Medienvertreterinnen Gudrun Doringer (Salzburger Nachrichten), Verena Fuchs (Radio Bayernwelle) und Evi Dettl (Radio BUH Traunstein) moderieren konnten.
Politische Lobbyisten
Im 4. Modul ging es um bayerische Landespolitik und die Frage, wie politiknahe Interessensgruppierungen Einfluss auf Politik nehmen können? Die Bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) und die Mitinitiatorin des Bürgerbegehrens Radentscheid Maria Deingruber (SPD München) diskutierten mit den TeilnehmerInnen darüber am Beispiel der Verkehrspolitik. Ein Teil der Gruppe führte darüber hinaus Gespräche mit Gisela Sengl (MdL, Grüne) und Bärbel Kofler (MdB, SPD).
Bis September sind noch Veranstaltungen mit den „Young European Professionals“ zum Thema europäische Migrationspolitik sowie eine Exkursion nach Wien mit Besuch der Parlaments und der Vereinten Nationen sowie einem Kommunikationstraining geplant.
Geplant ist ein Follow-Up mit Mentorinnen aus der Politik, die die jungen Frauen weiter begleiten werden.
EU-Förderung
Die Teilnahme an dem Lehrgang ist kostenlos, da er mit Mitteln der EU aus dem Programm Interreg Österreich-Bayern gefördert wird. Das Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt von Akzente Salzburg, Startklar Soziale Arbeit Oberbayern, der EUREGIO, den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein, der Stadt Salzburg, dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Freilassing und dem Frauenbüro der Stadt Salzburg.
Ansprechpartnerinnen:
Susanne Coenen, Startklar Soziale Arbeit:
Mobil: +49-151-14162304
E-Mail: coenen@startklar-soziale-arbeit.de
Susanne Aigner, Startklar Soziale Arbeit Oberbayern:
Mobil: +49-157 37 743 978
E-Mail: aigner@startklar-soziale-arbeit.de